Alkoholfreier Wein: Warum er echten Wein niemals ersetzt – und du ihn trotzdem unbedingt probieren solltest

publiziert:21.02.2024 by


Alkoholfreier Wein ...?! Was is'n das genau? Und lohnt es überhaupt, den mal zu probieren?

Genau diesen Frage haben wir uns gewidmet – und zwar von allen Seiten.

Denn du sollst wissen, worauf du dich einlässt, was ihn so speziell macht und warum du nicht mehr drumrum kommst, ihn zu probieren.


INHALT

Diese fünf Arten von alkoholfreien Weinen gibt es

Warum Wein ohne Alkohol mehr als nur ein Trend ist

Das musst du über alkoholfreie Weine wissen

Alkoholfreien Wein kaufen: Darauf musst du achten

So macht alkoholfreier Wein mehr Spass: Unsere 3 besten Tipps

Eine Sache, die du mit alkoholfreiem Wein nie tun solltest

Unser persönliches Fazit



DIESE 5 ARTEN VON ALKOHOLFREIEN WEINEN GIBT ES



Das Angebot an alkoholfreien Weinen ist in den letzten Jahren massiv gestiegen. Wie in der Weinwelt findest du in den Regalen und im Netz inzwischen: 

1. Alkoholfreie Schaumweine (weiss und roséfarben)

2. Alkoholfreie Weissweine

3. Alkoholfreie Roséweine

4. Alkoholfreie Rotweine

Und zwar aus allen Ländern und Regionen und mit unterschiedlichen Geschmacksprofilen. Von fruchtig und weich über frisch und knackig bis hin zu lieblich und süss ist alles dabei.

Parallel hat sich eine fünfte Art etabliert:

5.  Trauben- und Obstsäfte

Produkte wie die von Werner Retter werden in Restaurants immer häufiger als alkoholfreie Speisebegleiter eingesetzt. Sogar in der Spitzengastronomie!

In diesem Blogartikel wird es zwar um die ersten vier Arten gehen. Doch es lohnt sich auf jeden Fall, auch die hochwertigen Trauben- und Obstsäfte im Blick zu halten.

Kurzum: Die Zeiten, in denen alkoholfreie Weine reine Nebensache waren, sind definitiv vorbei.


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WARUM WEIN OHNE ALKOHOL MEHR ALS NUR EIN TREND IST



Laut einer Ende 2022 veröffentlichten Studie des IWSR London hat der jährliche Konsum von alkoholreduzierten und alkoholfreien Getränken zwischen 2018 und 2022 weltweit um fünf Prozent zugenommen. Bis 2026 wird sogar ein Anstieg um weitere sieben Prozent erwartet.

Das hat klare Gründe:


Gesundheit

Trinkgenuss ohne negative Folgen für Leber, Magen & Co.? Das tönt verlockend und ist für viele einer der grössten Vorteile alkoholfreier Weine. Denn gesund sein und bleiben wird immer wichtiger.

Dafür spricht auch, dass der Pro-Kopf-Weinkonsum in der Schweiz in den letzten 20 Jahren um etwa ein Viertel gesunken ist (Statista, 2024).


Genuss ohne Rausch

Die einen mögen keinen Alkohol. Die anderen vertragen ihn nicht. Wieder andere verzichten aus religiösen oder persönlichen Gründen darauf. – Zumindest eine Zeit lang.

Das zeigt auch die zunehmende Bekanntheit weltweiter Bewegungen wie dem Dry January. Vielleicht sind dir in den sozialen Netzwerken schon mal die Hashtags #healthyhabits oder #alkoholfrei begegnet? Nun weisst du, wieso.


Fahrausweis

Nüchtern zu bleiben, hat oft auch ganz praktische Gründe: Zum Beispiel, weil man im Alltag aufs Auto angewiesen ist. Nach einem Event noch nach Hause fahren will. Oder Neulenker ist.

Seit Einführung der 0.5 Promille-Grenze in der Schweiz im Januar 2005 ist der Wunsch nach trinkbaren alkoholfreien Alternativen mit jedem Jahr grösser geworden.

Die Weinindustrie hat darauf zwar reagiert, aber qualitativ noch Luft nach oben.


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DAS MUSST DU ÜBER ALKHOHOLFREIE WEINE WISSEN

 

Alkohol raus. Weinaromen erhalten. Ist doch ganz einfach! Oder?!

Kleiner Spoiler: Im Gegenteil!


So werden alkoholfreie Weine herstellt


Starten wir mal mit dem leichten Teil.

Alkoholhaltige und alkoholfreie Weine durchlaufen zuerst mal dieselben Prozesse: Die reifen Trauben werden geerntet, verarbeitet und vergärt.

Erst dann wird alkoholfreien Varianten der Alkohol entzogen.

Und hier fängt der schwierige Teil an, denn die Verfahren dafür sind oft aufwändig und/oder teuer:


1. Vakuumverdampfung

Das 1908 von Carl Jung patentierte Verfahren der Vakuumverdampfung ist die etablierteste und beliebteste Methode, um Weine zu entalkoholisieren.

Hierzu wird der vergärte Traubensaft (Wein) in einem Vakuum erhitzt. Dadurch reicht bereits eine Temperatur von rund 28 Grad Celsius aus, damit sich der Alkohol zu verflüchtigen beginnt. Es handelt sich also um ein sehr schonendes und effektives Verfahren.

Ein weiterer Vorteil: Der Grossteil der Aromastoffe bleibt trotz der Verdampfung erhalten.

Ganz anders bei der Umkehrosmose und der Dünnschichtverdampfung.


2. Umkehrosmose

Stark vereinfacht gesprochen funktioniert die Umkehrosmose wie eine Filterkaffeemaschine.

Dabei wird der alkoholisierte Wein wiederholt durch eine feine Membran gepresst, an der die Alkoholmoleküle haften bleiben. So wird dem Wein schrittweise Alkohol entzogen.

Obwohl auch dieses Verfahren sehr schonend ist, kommt es selten zum Einsatz. Zum einen, weil zu viele Aromen verloren gehen. Zum anderen, weil der zeitliche und finanzielle Aufwand erheblich ist. Allein ein Durchlauf dauert mehrere Stunden.


3. Dünnschichtverdampfung

Bei der Dünnschichtverdampfung wird der alkoholisierte Wein auf bis zu 80 Grad Celsius erhitzt, wodurch der Alkohol zu verdampfen beginnt.

Wer jedoch schon mal Glühwein gemacht oder erwärmt hat, weiss: Durch das Erhitzen reduziert sich die Menge des Weins.

Erschwerend kommt hinzu, dass dabei zu viele Weinnoten flöten gehen. Darum muss im Nachgang häufig Traubensaft und Kohlensäure zugefügt werden, was jedoch nur mässig hilft.


Wenn du dir die Herstellungsverfahren anschaust, ahnst du vielleicht, weshalb es so schwierig ist, zahl- und trinkbare alkoholfreie Weine herzustellen.

Und da haben wir noch gar nicht über die Säure gesprochen, die bei der Entalkoholisierung entsteht. Oder die Zugabe von Zucker oder Traubenkonzentrat, um die Säure wieder auszugleichen. – Beide braucht es aber, damit wir ansatzweise ein «Weingefühl» haben.

Darum kann alkoholfreier Wein echten Wein bisher nicht ersetzen


Machen wir uns also nichts vor und sagen es, wie es ist:


Alkoholfreie Weine ersetzen (noch) keinen echten Wein.


Denn Alkohol ist ein Geschmacksträger. Fehlt er, fehlt ein wichtiger Bestandteil für eine weintypische Aromatik.

Zumindest Stand jetzt. Im Frühjahr 2024.

Und noch etwas solltest du unbedingt wissen.


Alkoholfreier Wein oder Wein ohne Alkohol? Ein wichtiger Unterschied!


Alkoholfreie Weine dürfen geringe Mengen Alkohol enthalten. In der Schweiz und in Deutschland sind es maximal 0.5 Vol.%, in anderen europäischen Ländern sogar bis zu 1.2 Vol.%.

«Alkoholfrei» heisst also nicht automatisch null Alkohol.

Nur Produkte, wo auf dem Etikett «ohne Alkohol» und die Angabe «0.0 Vol.%» steht, kommen komplett ohne Restalkohol aus.

Was bedeutet das für dich, wenn du alkoholfreien Wein kaufen willst?


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ALKOHOLFREIEN WEIN KAUFEN: DARAUF MUSST DU ACHTEN

 

Starten wir da, wo wir aufgehört haben: Beim Alkoholgehalt.


Ganz ohne Alkohol: Ja oder Nein?


Dass es einen Unterschied zwischen alkoholfreien Weinen und Weinen ohne Alkohol gibt, weisst du ja nun.

Schau dir also unbedingt den Alkoholgehalt an – vor allem wenn der Verzicht auf Alkohol aus gesundheitlicher Sicht, aufgrund einer Suchterkrankung oder aus anderen Gründen unerlässlich ist.

Nur wenn «0.0 Vol.%», «ohne Alkohol» oder «Halal-zertifiziert» draufsteht, handelt es sich um Weine ohne Alkohol.

Alles andere sind entalkoholisierte Weine, die bis zu 0.5% Alkohol enthalten dürfen.


Machart


Vor allem wenn du zum ersten Mal alkoholfreien Wein kaufst, kannst du auf diese 3 Dinge achten:


1. Herstellungsart

Falls sich auf dem Etikett eine Angabe dazu findet, kaufe Produkte, denen der Alkohol durch die Vakuumdestillation entzogen wurde. So hast du die grösste Chance auf eine weinähnliche Aromatik.


2.Trocken, halbtrocken, lieblich

Selbst wenn ein alkoholfreier Wein die Bezeichnung «trocken» trägt, hat er häufig einen höheren Restzuckeranteil als reguläre Weine. Denn: Alkoholfreie Weine unterliegen dem Lebensmittelgesetz – und nicht dem Weingesetz.

Frage also bei der Weinkellerei resp. im Laden nach oder schau nach Hinweisen in der Beschreibung, damit du das bekommst, was du magst.


3. Traubensorte

Diese Traubensorten eignen sich erfahrungsgemäss besonders für alkoholfreie Weine: Riesling, Sauvignon Blanc, Muskateller, Gewürztraminer, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot oder Dornfelder.


Mindesthaltbarkeit


Was bei regulären alkoholfreien Getränken total klar ist, geht bei alkoholfreien Weinen, Spirituosen usw. gerne vergessen: das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD).

Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Weinen laufen alkoholfreie Varianten meist innert 18-24 Monaten ab. Sei dir dessen bewusst. 

Üblicherweise findest du die MHD-Angabe übrigens auf der Etikette, am Flaschenhals oder am Flaschenboden.


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SO MACHT ALKOHOLFREIER WEIN MEHR SPASS: UNSERE 3 BESTEN TIPPS

 

Wenn’s um den Genuss geht, unterscheiden sich entalkoholisierte Weine gar nicht so sehr von alkoholisierten.

Das sind unsere 3 besten Tipps für dich:


1. Kühle alkoholfreie Weine – auch die Roten!


Die Aromen von Weinen ohne Alkohol kommen besser zur Geltung, wenn du sie vorher kühlst. Das gilt auch für alkoholfreie Rotweine.

Du kannst dich dabei teilweise an den Richtwerten für alkoholhaltige Weine orientieren:

Alkoholfreie Schaum-, Weiss- und Roséweine mögen Temperaturen zwischen 6-10 Grad. Rotweine um die 12-16 Grad.

Oder du schaust auf die Etiketten der Hersteller. Da findest du häufig eine Empfehlung zur Trinktemperatur.

Extra-Tipp: Verstaue angefangene Flaschen wieder im Kühlschrank, damit sie länger haltbar bleiben.


2. Lass vor dem Genuss Luft dran.


Obwohl viele meinen, dass Weine – egal ob mit oder ohne Alkohol – immer sofort parat sein müssen: Gib ihnen Zeit!

Schenke einen Schluck ins Glas ein. Schwenke es ein wenig und nimm erst dann einen Schluck.

Extra-Tipp: Gewöhn dir an, die Flasche nach dem Eingiessen zurück in den Kühlschrank zu stellen. So gibst du deinem alkoholfreien Wein definitiv ein paar Sekunden Zeit. ;-)


3. Nimm zum Trinken immer Weingläser.


Wo wir gerade beim Thema «Einschenken» sind: Auch die Gläser spielen eine Rolle. Für Herz und Seele aber auch den Geschmack.

Du kannst dich hier wieder an der Weinwelt orientieren:

Kleinere Weingläser eignen sich eher für alkoholfreie Weissweine. Grössere, bauchigere Gläser eher für alkoholfreie Rosé- und Rotweine.

Alternativ kannst du Universalgläser wie das Gabriel-Glas® nutzen. Es eignet sich sogar für alkoholfreie und -haltige Schaumweine und edle Biere.

Extra-Tipp: Wenn ein alkoholfreier Wein mal so gar kein Aroma zu haben schein, wechsle zu einem grösseren oder kleineren Glas. Oft entdeckst du so ganz neue Seiten.


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EINE SACHE, DIE DU MIT ALKOHOLFREIEM WEIN NIE TUN SOLLTEST

 

Es mag banal klingen. Doch es gibt eine Sache, die du mit alkoholfreiem Wein nie tun solltest:


Nach dem ersten Probieren die Flinte ins Korn zu werfen!


Weil er «bäh» schmeckt. Weil er keine Ähnlichkeit mit Wein hat. Weil du dir was ganz anderes vorgestellt hast.

Deinen alkoholfreien Wein zu finden, wird (vermutlich) dauern. Du wirst einige probieren müssen und nur so herausfinden, was du magst und was nicht.

Gerade weil die Nachfrage rasant wächst und die Qualität immer besser wird, hast du aber gute Chancen schnell fündig zu werden.

Profi-Tipp: Wenn’s dich reizt, mach’ doch mal ein kleines privates Weintasting mit der Familie, deinen Kollegen oder Freunden. Du wirst staunen, wie spannend diese Welt ist. Versprochen!


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UNSER PERSÖNLICHES FAZIT

 

Alkoholfreie Weine sind aus unserem (beruflichen) Alltag nicht mehr wegzudenken.

Zum Glück!

Denn sie zwingen uns regelrecht dazu, das Thema «Wein» neu zu denken und zu erleben. Und das ist wertvoll.

Unsere spannendste Erkenntnis bisher: Wir sind heikel! Also so richtig.

Soll heissen: Viele alkoholfreie Weine sind uns aktuell noch zu süss oder plump. – Darum ist unsere Auswahl auch noch sehr überschaubar.

Doch wir probieren fleissig weiter und sind bereit, unsere Genusssinne zu fordern.

Du auch? Dann ist unsere feine, kleine Vorauswahl vielleicht genau das Richtige für dich:


Alkoholfreie Weine: Unsere Genussauswahl


Unsere Favoriten für den Frühling 2024 sind übrigens der WELL Apfel mit Rose vom Obsthof Retter und der Rosé Premium Luxury Bubbles von So Jennie Paris.


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